Die „Letzte Generation“ Berlin

Am Mittwoch, den 07.12.2022 protestieren Klimaaktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ für sofortige Maßnahmen für den Klimaschutz. Sie blockierten am Vormittag die Kreuzung Unter den Linden/Friedrichstraße und die Potsdamer Straße in Berlin, wodurch es zu Staus und Lieferschwierigkeiten kam. Dieser Protest war kein Einzelfall: Seit einiger Zeit gibt es regelmäßig Vorfälle bei denen sich einzelne oder mehrere sogenannte „Klimakleber“ auf die Straße oder an Geländer klebten. Die Meinungen zu dem Thema sowie der Art der Demonstration der Aktivisten sind ähnlich. Während bei den Polizisten durch die Proteste bisher knapp 200.000 Einsatzstunden angefallen sind, stehen einige Zivilisten um die Demonstrationen und klatschen. „Wir möchten der Letzten Generation zeigen, dass da draußen viel mehr Menschen sind, die das befürworten“, so eine am Rand stehende Zuschauerin. „Sowohl die Klimakleber als auch wir möchten friedlich demonstrieren“, meint eine weitere Befürworterin. Viele sehen die Aktionen jedoch sehr kritisch. „Das ist schon nervig. Im Endeffekt muss man sich überlegen, dass wir sowieso schon Probleme mit der Post haben. Ich arbeite bei der Post und muss schnell einige Labormittel ausliefern, was ich hierdurch nicht kann“, beschwert sich ein im Stau stehender Autofahrer. Zuerst sei die Versammlung durch die vorherige Ankündigung von der Versammlungsbehörde genehmigt gewesen. „Inzwischen haben sich einige Personen auf die Fahrbahn geklebt, das ist vom Versammlungsbescheid nicht mehr gedeckt“, erläuterte der Polizeisprecher Andreas Franken. Häufiger kommt es zu kriminellen Wendungen in den Demonstrationen: Lukas P., ein 24-jähriger Klimaaktivist der „Letzten Generation“ musste sich vor dem Amtsgericht wegen Nötigung, Widerstand gegen die Polizei und Hausfriedensbuch verantworten, den er durch seine Aktionen bei den Demonstrationen beging. Den Protestanten drohen hohe Geldstrafen bis zu 5.500 Euro und zudem noch bis zu drei Monate Gefängnis. In Fällen in welchen Rettungswägen durch die Proteste blockiert werden, kommt eine zusätzliche Verurteilung auf Grund von fahrlässiger Körperverletzung in Betracht. „Wir sind weiterhin auf dem Weg in eine absolute Klimakatastrophe und da können wir es uns einfach nicht mehr leisten, ignoriert zu werden. Und deswegen leisten wir diesen Widerstand“, meint eine Zugehörige der „Letzten Generation“. Die Frage, ob dies der beste Weg ist, unser Klima zu schützen und zu retten, bleibt jedoch weiterhin ein strittiges Thema.